César Manrique.

César Manrique (* 24. April 1919 in Arrecife, Lanzarote, Spanien; † 25. September
1992 in Tahíche, Lanzarote) war ein Künstler, Architekt, Bildhauer und
Umweltschützer der Kanareninsel Lanzarote, der das Bild der Vulkaninsel
entscheidend geprägt hat.
Auf einem Ausflug in Tahíche entdeckt Manrique 1970 einen Feigenbaum,
dessen grüne Spitze aus dem erstarrten schwarzen Lavastrom herausragt.
Er entschließt sich, an dieser Stelle sein Wohnhaus zu errichten. Die Besitzer
des Landes wollen keine Bezahlung, da sie es für wertlos halten, und bitten
Manrique sogar, sich so viel Land zu nehmen, wie er braucht. Der Künstler
stellt beim Bau des Hauses insgesamt fünf Lavablasen fest, die er ausbaut,
und zu verschiedenen Wohnräumen umgestaltet. Hier wird 1982 seine
Stiftung (Fundación) gegründet. 1974 eröffnet Manrique das
Mehrzweckkulturzentrum „El Almacén“ in Arrecife, das einen internationalen
Treffpunkt für Kunstinteressierte darstellen sollte. Die Kunstgalerie „El Aljibe“
soll Künstlern die Möglichkeit bieten, ihre Werke erstmals auf Lanzarote
auszustellen. 1988 zieht Manrique in ein von ihm wieder aufgebautes
Bauernhaus in Haría.
 
Eingangsbereich

Wohnzimmer
Manrique war dafür verantwortlich, dass der Massentourismus auf Lanzarote in
gemäßigten Bahnen verlief. Er setzte sich dafür ein, die landschaftliche und
kulturelle Identität seiner Heimatinsel zu bewahren und zu erhalten, weshalb
die Inselregierung ihn im September 1995 postum zum „Bevorzugten Sohn“
der Insel erklärte, und damit ihren Dank an den Einsatz des Künstlers zum
Ausdruck bringt. Gleichzeitig verpflichtete sich die Inselregierung, den Weg
Manriques zukünftig weiter zu gehen.
 
Wohnzimmer II
Manrique versteht Kunst als enge harmonische Verbindung zwischen Mensch
und Natur. Die Assoziation „Aschehaufen und Trümmerfeld“, die viele Touristen
mit der Kargheit der Vulkaninsel Lanzarote verbinden, hat Manrique zeit seines
Lebens missfallen. Er empfindet seine Heimat als wilde und lebendige
Naturschönheit, die er zur touristischen Besonderheit umgestalten will.
Manrique entwirft mehrere Touristenattraktionen für Lanzarote und die
benachbarten Inseln.

 

Gartenanlage
Hauptmerkmal seiner architektonischen Kunst ist die Integration von Felsen,
Stein und erstarrten Lavaströmen in einen harmonischen Wohn- und Lebensraum.
Er nutzt die unbearbeiteten Naturmaterialien häufig im Kontrast mit runden,
weichen, von Hand gestalteten Formen. Oft sind die Farben Schwarz und Grau
(Lavagestein) und Weiß (Kalk und Lack) zu finden. Die Atmosphäre dieser
Kunsträume wird meistens mit sinnlicher, meditativer Musik untermalt, so
dass der Besuch seiner Attraktionen zu einem Wahrnehmungsgenuss werden
kann. Außerhalb der Räume versteht es Manrique immer wieder, auch auf
Verkehrsinseln mit großen Windspielen zu überraschen, die der raue Passatwind
bewegt.

Brücke zum nächsten Raum
Manrique versteht sich selbst zuerst als Maler. Ihm wird in der spanischen
Bewegung der abstrakten Kunst eine Pionierrolle zugeschrieben, und er wird
als Vorreiter des Surrealismus begriffen. Die Einfachheit und Klarheit seiner
Gemälde sowie seiner architektonischen Werke greifen immer wieder die
Symbiose von Mensch und Natur auf, und veranschaulichen auf unterschiedlichste
Weise die Naturschönheiten. Er belässt die Natur, wie sie ist, und versucht nur,
ihre Schönheit künstlerisch einzurahmen, um sie hervorzuheben, und um
andere Menschen an ihr zu erfreuen. Das Zitat Manriques Mit absoluter Freiheit
zu schöpfen, ohne Ängste und Rezepte, tröstet die Seele und öffnet einen Weg
für die Freude, zu leben, verdeutlicht seine Lebensfreude und seine Haltung,
kompromisslos das zu leben und umzusetzen, was er denkt.

 

Der Feigenbaum im Wohnzimmer

Der Aufgang in den Aussenbereich
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